Der Begriff Visual Thinking taucht heutzutage immer häufiger auf, wenn es um Ideenfindung, Meetings und Kreativtechniken geht.
Doch was bedeutet Visual Thinking eigentlich genau und was sind die handfesten Vorteile dieser Methode?
In diesem Artikel erfährst du es und kannst bald auch selbst davon profitieren.
Der Begriff besteht, wie so häufig, aus einer Zusammensetzung englischer Wörter.
- Visual = visuell, grafisch, bildlich, sichtbar
- Thinking = Denken
Visual Thinking ist also nichts anderes als „visuelles Denken“.
Was heißt das jetzt genau? Der Denkprozess wird nicht mehr unsichtbar im Gehirn geführt, sondern sichtbar gemacht.
Vorteile des visuellen Denkens
Die Visualisierung von Gedanken und Zusammenhängen ist äußerst effektiv. Sowohl für sich selbst, als auch in Gruppenprozessen.
- Unser Gehirn liebt Visualisierungen und 83% unserer Wahrnehmung erfolgt visuell (mehr dazu findest du in meinem Artikel Visualisieren lernen)
- Inhalte werden nicht mehr linear und chronologisch, sondern ganzheitlich dargestellt. Zusammenhänge sind auf einen Blick sichtbar.
- Kernaussagen können hervorgehoben werden.
- In Gruppenprozessen steigert das Visual Thinking die Aufmerksamkeit, fördert die Gruppenintelligenz und führt zu einer verbesserten Erinnerungsleistung (Faktoren, die ebenfalls auf das Graphic Recording zutreffen).
- Missverständnisse werden reduziert und es lässt sich einfacher Bezug auf bereits erarbeitete Ergebnisse nehmen (bessere Zusammenarbeit!)
All dies führt dazu, dass Inhalte und Gedanken klarer werden. Und ein klarer Blick auf ein Problem offenbart oftmals viel eher eine Lösung.
Methode oder Werkzeug?
Die verschiedenen Begriffe rund um das Visualisieren sind nicht immer ganz trennscharf. Ich sehe das visuelle Denken aber vor allem als übergeordnete Methode an. Diese äußerst sich wiederum mit Hilfe verschiedener Techniken oder Werkzeuge.
Eine bewährte Technik sind dabei Sketchnotes, die das Visual Thinking perfekt möglich machen. Je nach Anforderungen äußert es sich in Form verschiedener Anwendungsfälle.
In passiver Begleitung eines Prozesses (Graphic Recording) oder in aktiver Form mit gleichzeitiger Moderation (Visual Facilitation).
Keine Zeichenfähigkeiten erforderlich
Auch hier möchte ich nochmal betonen, dass für das Visual Thinking keine Zeichenfähigkeiten erforderlich sind. Es geht nicht um die Schönheit der Zeichnungen, sondern um die Effektivität.
Dabei bestehen die Bild-Texte-Kombinationen aus ganz simplen Grafiken, Symbolen, Boxen und Pfeilen (visuelles Alphabet). Sobald du dich traust, Gedanken mit diesen einfachen Mitteln zu visualisieren, kommt der Rest von ganz allein.
Analoge Überlegenheit
Ganz nebenbei wächst die Bedeutung analoger Aktivitäten und Ergebnisse in den letzten Jahren wieder besonders stark.
Mittlerweile ist fast alles digital, Präsentationen bestehen aus Hochglanzfotos und unsere Gedankenspirale beschleunigt sich immer weiter. Analoge Prozesse erfahren dadurch eine regelrechte Renaissance.
Sie stechen aus dem „Üblichen“ hervor und bleiben eher im Kopf. Die Feinmotorik und Kreativität wird gefördert.
Es lohnt sich also, visuelle Methoden zu lernen und zu nutzen. Als Investment in dich und deine Fähigkeiten.
Nutze die analoge Überlegenheit um aus der digitalen Masse herauszustechen. Das heißt nicht, dass du dich der digitalen Welt verschließen sollst. Lerne die Vorteile beider Welten kennen und nutze sie in Symbiose!
?… ungeheure Möglichkeiten
M.
So ist es! 🙂